Alleebäume sind unersetzlich

24. April 2019 | Alleen, Bäume, Lebensräume, Naturschutz

Anlässlich des Tages des Baumes am 25. April fordert der Bund für Umwelt und Naturschutz Deutschland (BUND), Landesverband Brandenburg einen besseren Schutz der Alleebäume.

Der Tag des Baumes wurde in Deutschland 1952 erstmals begangen. In dieser Zeit war Kohle noch rationiert, weshalb im Wald mehr Holz eingeschlagen wurde als nachwachsen konnte. Außerdem wurden viele Kahlschläge angelegt, um Holz an die Alliierten als Wiedergutmachung für die durch Deutschland angerichteten Kriegsschäden liefern zu können.

Heute sind die Bäume durch andere Gefahren bedroht. Besonders gefährdet sind in Brandenburg die Alleebäume. Auf 4 500 Kilometern sind die Bundes- und Landesstraßen in Brandenburg noch von Gehölzen gesäumt. Durch den Ausbau der Straßen, Tausalzeinsatz im Winter und unsachgemäße Schnittmaßnahmen werden die Bäume zunehmend beeinträchtigt.

Der BUND Brandenburg nimmt den Tag des Baumes zum Anlass, auf die Bedeutung der Alleen hinzuweisen. Die stellvertretende BUND-Landesvorsitzende Franziska Sperfeld: „Ein Baum produziert am Tag Sauerstoff für mehr als zehn Menschen. Alleebäume spenden Schatten, filtern Staub und Abgase aus der Luft. Alleebäume sind Lebensraum für viele Tierarten und schützen die benachbarten Äcker vor Winderosion.“

In der 2007 durch die Landesregierung verabschiedeten Alleenkonzeption hatte sich Brandenburg verpflichtet, jährlich 5 000 Alleebäume zu pflanzen. Dies entspricht etwa 30 Straßenkilometern. Dieses Ziel wurde im Jahr 2017 nicht erreicht. Es wurden lediglich 3 089 Bäume gepflanzt. Dem standen 6 007 Alleebaumfällungen gegenüber. Die Zahlen für 2018 liegen noch nicht vor.

In den fünf Jahren seit 2013 wurden durch den Landesbetrieb Straßenwesen 19 510 Alleebäume gefällt, aber nur 14 323 gepflanzt.

Der BUND fordert Nachpflanzungen von Alleebäumen mindestens im Verhältnis 1 : 1. Alleen sind das Markenzeichen Brandenburgs und als kulturelles Erbe zu bewahren.

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